Allein daheim

Logo mit Hund

Es ist viel Zeit vergangen seit meinem letzten Beitrag. Das liegt daran, dass sich in meinem Leben gerade sehr viel verändert. Beruflich und privat bin ich jetzt fast zur Gänze ins Mühlviertel übersiedelt. Ich war in den letzten Wochen viel damit beschäftigt, Logopet im Mühlviertel aufzubauen und mich bekannt zu machen. Es ist ein völliger Neubeginn und nicht so einfach, wie ich es erwartet hatte. Und ich fühle mich momentan ein wenig „entwurzelt“. Da ich derzeit noch nicht von der freiberuflichen Tätigkeit leben kann, habe ich mich auch für eine Teilzeitstelle in einem Krankenhaus beworben.

Ich musste mich aus diesem Grund intensiv damit auseinandersetzten, wo Jamie während meiner möglichen zukünftigen Tätigkeit sein soll, denn die Mitnahme eines Hundes ist natürlich im therapeutischen Bereich (vor allem im Krankenhaus) nicht erlaubt. So kontaktierte ich einen Trainer, der mich coachte. Er verstand, dass es mir schlecht geht, wenn ich Jamie alleine lasse. Jamie ist es nicht gewohnt und ich habe ihn als Welpen zu wenig an diese Situation gewohnt. Er ist fast immer bei mir oder bei Menschen, die er gut kennt. Dann ist er glücklich.

An das Alleinsein gewöhnen

Trotzdem war es klar, dass wir an dem Problem arbeiten müssen, wenn ich die Stelle annehmen möchte. Der Hunde-Trainer Michael Benezeder riet mir, Jamie langsam an das Alleinsein zu gewöhnen. Er erklärte mir, dass jeder Hund Trennungsangst hat, aber auch lernen kann, damit besser umzugehen. Er ist aber auch der Meinung, dass einem Hund maximal fünf bis höchstens sechs Stunden Alleinsein zumutbar sind. Bisher war Jamie nur in Ausnahmefällen maximal drei Stunden allein und ich hatte jedes Mal schon beim Verlassen der Wohnung oder des Hauses ein schlechtes Gewissen.

Michael gab mir wichtige Hinweise: Beim Verlassen des Hauses bzw. der Wohnung und auch beim Wiederkommen soll man ein möglichst gelassenes Verhalten an den Tag legen. Kein übertriebenes Kuscheln, Streicheln etc. – wenn möglich sogar beim Wiederkommen noch ein paar Minuten warten und dann erst den Hund aus der Box holen und ihn begrüßen.

Apropos Box. Ich bot Jamie eine Box an, in die er sich verkriechen kann, aber ich schaffte es nicht, ihn dort einzusperren, so wie der Trainer gemeint hatte. Auch wenn ich verstand, dass mein Hund sich dort sicher fühlt und das Warten in der Box leichter für ihn ist – ich schaffte es kein einziges Mal. Jamie ist zwar auch in der Nach ohne Probleme in der geschlossenen Box. Aber da steht die Box neben meinem Bett und wenn er mal raus muss, dann ist das jederzeit möglich.

Rituale erleichtern das Alleinsein

Auch Rituale spielen eine große Rolle, um dem Hund den Trennungsstress zu erleichtern. Das heißt, jedes Mal der gleiche (ruhige) Ablauf beim Verlassen des Hauses. Das bekamen wir gut hin und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass Jamie bei meiner Rückkehr besonders gestresst war.

Letzten Endes hat sich die Sache von selbst „erledigt“, weil ich die Stelle nicht bekommen habe. „Leider“ oder „glücklicherweise“ – ich weiß es nicht. Ich hätte zwar sehr gerne dort gearbeitet, aber das, wo Jamie in dieser Zeit sein soll, hat mir so zu schaffen gemacht, dass ich trotz der Enttäuschung über die Absage auch erleichtert war.

Die ganze Geschichte hatte den großen Vorteil, dass ich genötigt war, mit einmal intensiver mit der Situation auseinander zu setzen, Jamie alleine zu lassen. Mittlerweile habe ich keine Gewissensbisse mehr, sobald ich die Haustüre hinter mir zumache. Und das ist eine große Entlastung.

Jamie war zwar auch in meiner Tätigkeit als mobile Logopädin nicht jede Minute bei mir. Meistens durfte er aber zumindest mit dem Auto mitfahren.  Hin und wieder musste er im Auto warten, aber das war kein Problem. Nun weiß ich auch weshalb. Michael hat erklärt, dass es für einen Hund viel stressiger ist, zu Hause auf die Rückkehr von Frauchen oder Herrchen warten zu müssen, als für eine Zeit lang im Auto zu warten (natürlich unter geeigneten Bedingungen). Darf er mit dem Auto mitfahren, ist er trotzdem „dabei“. Das macht für den Hund einen großen Unterschied.

Ich hoffe, dass wir bald wieder unser gewohntes „Logopet-Leben“ führen können und viele Patienten im Mühlviertel besuchen können.

 

Einen schönen Tag!

Logo – mit Hund!


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