Ich war’s nicht…

Ilka, die Manchester-Terrier-Hündin meines Freundes, ist schon richtig brav geworden. Meiner Meinung nach hat das mit dem Training beim Hundetrainer zu tun. Wenn ich ihr Verhalten lobe, sagt mein Freund meistens, dass sie eh immer schon brav gewesen sei. Er sagt es aber mit einem ironischen Unterton, denn auch er weiß, dass sie manchmal alles andere als das war.

Tatsächlich ist es so, dass ihr ein paar Flausen vergangen sind. Ihre Zerstörungswut zum Beispiel, hat deutlich nachgelassen. In den letzten Wochen wurde nichts mehr von ihr kaputt gemacht.

Ich ahne Schlimmes

Es ist mir eine Situation in Erinnerung, die durchaus etwas Komisches hatte. Mein Freund und ich saßen auf der Terrasse bei einem Glas Wein und genossen einen lauen Sommerabend. Jamie leistete uns draußen Gesellschaft und Ilka war im Wohnzimmer.

Irgendwann hörte ich ein eigenartiges Geräusch und fragte meinen Freund, was den die Ilka gerade mache. Er meinte beruhigend, dass sie an einem Kauknochen knabbert und das wäre das Geräusch, das ich gehört hatte.

Es ließ ihm aber keine Ruhe und ein paar Minuten später ging er nachsehen. Gleich darauf hörte ich ihn schimpfen. Ich ahnte Schlimmes.

Daunen überall

Er kam nicht gleich wieder und so ging auch ich ins Haus, um zu sehen, was Ilka angestellt hatte. Ilka hatte sich einen Federpolster geschnappt und ihn ausgeweidet. Die Federn lagen im ganzen Raum verstreut und flogen überall umher. Mein Freund war schon dabei, das Schlimmste zu beseitigen. Ilka stand da, als könne sie kein Wässerchen trüben. Auf der Schnauze klebten aber noch ein paar Daunen, die sie verrieten. Dabei sah sie so unschuldig aus, als würde sie sagen: „Ich hab keine Ahnung, was da passiert ist. Aber ich hab damit nichts zu tun, ich war’s nicht.“

 

Einen schönen Tag!

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