Ist jeder Hund ein Therapiehund?

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Ein heikles Thema. Warum? Viele Hundebesitzer sind der Meinung, dass ihr Hund ein geborener Therapiehund ist – dazu bräuchte er keine Ausbildung. Er würde das auch so können. Ja, viele Hunde hätten sicher das Potenzial zum Therapiehund. Vor allem, wenn sie auch in Stresssituationen nicht aggressiv reagieren, Manieren haben und Menschen mögen.

Aber weshalb nehmen dann Therapeuten mit Hund die Mühen und den finanziellen Aufwand einer Ausbildung überhaupt auf sich?

 10 Gründe für die Therapiehundeausbildung

  1. Ich, als Therapiehundeführer habe gelernt, wie ich den Hund in die Therapie integrieren kann und was ich dabei beachten muss, wie ich eine Einheit gestalten kann, was ich bei welchen Patienten und/oder Störungsbildern in Bezug auf die tiergestützte Therapie beachten muss.
  2. Ich habe gelernt, was ich meinem Hund zumuten darf, wie ich seine Signale von Überforderung in der Therapiesituation erkenne, wie ich mit Ängsten von Patienten hinsichtlich Hund umgehen kann, was der Hund braucht, um sich in einer Sitzung wohl zu fühlen und vieles mehr. All das lernt man in einer „normalen“ Hundeschule nicht.
  3. Die Krankenkassen tolerieren einen Hund als Therapiehund nur mit Ausbildung. Das ist auch verständlich. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Mitarbeiter der Krankenkassen nur sehr wenig oder gar nichts über die Ausbildung und Einsatzmöglichkeiten eines Therapiehundes wissen. Sie wissen daher auch zu wenig darüber, wie positiv sich alleine schon die Anwesenheit des Hundes auf die Stimmung, die Motivation und das Vertrauen eines Patienten auswirken kann.
  4. Die Patienten / Klienten fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, dass der anwesende Hund eine Ausbildung machen musste. Vor allem, wenn man ihnen erklärt, was man dort alles lernen musste.
  5. Ich bin über den Verein Tiere als Therapie versichert.
  6. Ich bin zu einschlägigen Fortbildungen verpflichtet – davon profitiere nicht nur ich, sondern auch meine Patienten und meine Hunde.
  7. Die meisten Gesundheitseinrichtungen akzeptieren die Anwesenheit von Hunden nur dann, wenn sie ausgebildete Therapiehunde oder Assistenzhunde sind.
  8. Wenn mein Hund ein ausgebildeter Therapiehund ist, habe ich steuerliche Vorteile.
  9. Eine gemeinsame Ausbildung ist gut für die Bindung zwischen Hund und Hundehalter.
  10. Und vor kurzem habe ich erfahren, dass ich in meiner Heimatstadt keine Hundeabgabe zahlen muss, wenn ich nachweisen kann, dass mein Hund zum Therapiehund ausgebildet wurde. Das wusste ich bisher nicht und für Filippo habe ich jedes Jahr die Hundesteuer bezahlt. Es zahlt sich also aus, nachzufragen, wie die Sachlage diesbezüglich ist.

Außerdem ist meiner Meinung nach eine Ausbildung notwendig, um professionell arbeiten zu können. Es geht dabei nicht nur darum, ein Ausbildungszertifikat nachweisen zu können. Vom Wissen und den Erfahrungen derjenigen zu lernen, die schon jahrelang Hunde als Therapiehunde ausbilden und einsetzen, ist eine notwendige Voraussetzung, um mit dem eigenen Hund tiergestützte Therapie anbieten zu können.

Das heißt nicht, dass man dann einen „Superhund“ hat, der alles kann, immer ruhig und folgsam ist und nie etwas anstellt. Er darf und soll auch mit dem Job als Therapiehund hündische Bedürfnisse haben. Auch ich als Therapeutin weiß nach der Ausbildung noch nicht alles und darf und möchte auch meine eigenen Erfahrungen mit meinen Therapiehunden machen. Aber die Voraussetzungen für einen gelungenen Einsatz in der tiergestützten Therapie sind mit einer Ausbildung ungleich besser.

 

Einen erfolgreichen Tag!

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