Coaching vom Hundetrainer

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Filippo hat ein großes Loch in mein Leben gerissen und ich bin sehr froh, dass es Jamie gibt. Jamie ist ein sehr guter Tröster und hilft mir mit seiner Unbeschwertheit über Filippos Tod hinweg. Ich habe Jamie in der letzten Zeit, als Filippo noch lebte, kaum Gehorsam abverlangt. Filippos schlechter Gesundheitszustand hat mir einen großen Teil an Aufmerksamkeit abverlangt. Dadurch sind Jamies Bedürfnisse oft zu kurz gekommen und ich habe auch verabsäumt, ihm Grenzen zu setzten.

Da mir seine Anwesenheit jetzt nach dem Tod von Filippo so gut tut, erlaube ich ihm auch sehr viel. Er spürt, wie wichtig er für mich ist und übernimmt die Führungsrolle. Das führt dazu, dass er andere Hunde anbellt oder sogar anknurrt, die ihm offensichtlich wohlgesonnen sind. Er bellt außerdem auch immer wieder Menschen an, Jogger zum Beispiel. Im Spiel mit anderen Hunden, besonders mit Halbwüchsigen, wird er schnell sehr bestimmend – über ein Maß hinaus, das man als gerechtfertigte „Zurechtweisung“ Jüngerer sehen könnte.

Das hat mich veranlasst, wieder einmal den Hundetrainer aufzusuchen, der uns auch schon während der Therapiehundeausbildung geholfen hat. Eigentlich geht es vorwiegend um ein Coaching von mir. Auch wenn ich viele Dinge theoretisch weiß, fällt es mir oft schwer, sie im Alltag auch umzusetzen. Und ich vergesse, genauso wie Jamie, was ich eigentlich schon gewusst hätte.

Klare Ansagen

Jamie himmelt Markus, den Hundetrainer (www.dog-walker.at), an. Er hängt an seinen Lippen und wartet auf ein Kommando. Jede Aufforderung vom Markus kommt klar, eindeutig und mit Bestimmtheit. Das gibt ihm Sicherheit und er weiß, was er zu tun hat.

Dort ist auch das Verhalten anderen Hunden gegenüber viel gelassener. Aber trotzdem hat er auch dort einen gutmütigen weißen Schäferhund angeknurrt. Woraufhin er vom Trainer sofort und bestimmt zurechtgewiesen wurde. Markus schimpft nicht mit Jamie, er schreit nicht mit ihm – er macht ihm aber freundlich und unmißverständlich klar, was er von ihm möchte und was er nicht duldet. Jamie nimmt die Zurechtweisungen vom Trainer sehr gut an – während ihm meine Zurechtweisungen anscheinend oft zu vage und zu wenig bestimmt sind.

Immer, wenn ich mit Jamie beim Training war, wird mir erneut klar, dass es mein eigenes Verhalten und meine Unsicherheit ist, auf das mein Hund in seiner Art reagiert.

Inkonsequenz wird bestraft

Jamie begreift sehr schnell. Ich merke auch, wie sehr er bemüht ist, alles richtig zu machen. Nur bin ich oft unklar und inkonsequent in meinem Verhalten ihm gegenüber. Dann macht er, was er gerade für richtig hält. Was ich meistens für total daneben halte. Oder er steht nur verwirrt da, zittert und denkt sich wahrscheinlich: „Ich mach jetzt einfach gar nichts, weil es meinem Frauchen sowieso nicht passen wird, was ich tue.“

Die Bestimmtheit vom Training nehme ich mir mit nach Hause. Dann funktioniert es ein, zwei Tage recht gut mit Jamie und mir. Aber ich vergesse dieses Gefühl der Sicherheit und Bestimmtheit im Umgang mir meinem Hund nach ein paar Tagen wieder – und dann ist wieder alles beim Alten.

Markus hat schon gemeint, er nimmt sein Verhalten mit den Hunden mal auf Video auf, damit ich lernen kann, so zu sein wie er. Nein, ich will schon die bleiben, die ich bin. Ich möchte ja nur, dass ich in der Lage bin, Jamie zu vermitteln, was er tun soll. Damit es uns beiden gut miteinander geht.

Im Alltag funktioniert trotzdem auch bei dem besten Hundetrainer nicht immer alles so gut wie auf dem Übungsplatz. Wie überall ist das Wissen über die Theorie nicht automatisch die Fähigkeit, das Gelernte im Alltag bei veränderten Rahmenbedingungen umzusetzen.

 

Einen erfolgreichen Tag!

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