Kleiner „Grantler“

Ganz selten, aber doch ab und zu, ist mein Papillon kein fröhlicher kleiner Hund sondern ein richtiger „Grantler“. Vor einigen Tagen habe ich mich mit einer Freundin zum Hundespaziergang getroffen. Ihr Collie-Rüde ist acht Monate alt. Bei einem Treffen vor ein paar Wochen hatten die beiden den größten Spaß miteinander, sind auf der Wiese herumgeflitzt und haben sich gegenseitig zum Spielen aufgefordert. Bei unserem letzten Treffen war er wie ausgewechselt. Ist Ivo ihm zu nahe gekommen, hat er ihn angebrummt und sich weggedreht. Hat dieser Anstalten gemacht, dass er gerne gemeinsam auf der Wiese eine Runde laufen würde, wurde er brüsk abgewiesen und wenn er seiner Aufforderung gar mit einer Pfote vorsichtig Nachdruck verleihen wollte, stellte Jamie immer grantiger brummend klar, dass er ganz und gar nicht zum Spielen aufgelegt ist.

Zwischendurch ging jeder der beiden eigene Wege, schnupperte da und dort ein bisschen und kam brav auf das Rufen des jeweiligen Frauchens zurück.

Jamie will nicht spielen

Ivo konnte es aber gar nicht glauben, dass aus dem lustigen Papillon plötzlich ein so missmutiger Kollege geworden war. Er näherte sich Jamie immer wieder, um sich zu vergewissern, dass tatsächlich heute nichts mit ihm anzufangen ist. Aber Jamie blieb dabei: Er lehnte jeden Annäherungsversuch von Ivo konsequent ab. Ab und zu schaute Jamie mich hilfesuchend an, so als erwartete er meine Erlaubnis für sein Verhalten.

Ob er an diesem Tag einfach nicht zum Spielen aufgelegt war? Ob er den um einiges jüngeren Ivo zurechtweisen wollte, weil er ihm zu stürmisch war oder ob er Angst hatte, dass dieser ihm im Spiel zu wild werden könnte? Keine Ahnung!?

Mir war es fast ein wenig peinlich, weil wir uns in der Absicht getroffen hatten, dass die Hunde miteinander spielen könnten. Aber es nutzte nichts – das ausgelassene Spiel und den Spaß, den die beiden vor ein paar Wochen noch miteinander hatten, war nicht zu wiederholen.

Versöhnung…

Nach dem Spaziergang setzten wir uns mit den Hunden noch in einen Gastgarten. Jamie lag auf der Bank neben mir und Ivo auf dem Boden. Ivo versuchte auch jetzt noch ein paar Mal mit Jamie Kontakt aufzunehmen und jetzt lehnte Jamie diese Versuche nicht mehr ab. Die beiden beschnupperten sich, leckten sich gegenseitig die Lefzen und teilten sich brüderlich das bereitgestellte Wasser. Jamie wedelte versöhnlich mit dem Schwanz und war wieder ganz mein fröhlicher kleiner Papillon.

Bei der Verabschiedung sprang er zu Ivo in den Kofferraum und wollte sich nicht mehr von ihm trennen.

Manchmal verstehe ich meinen Kleinen nicht!?

Aber das muss ich ja auch nicht immer, oder?

Wie soll man als Mensch jedes Signal der Hundesprache verstehen, wenn es oft schon schwierig genug ist, die Signale der menschlichen Sprache zu deuten?

Und wer weiß, wie unser nächstes Treffen verlaufen wird. Ich bin schon gespannt.

 

Einen schönen Tag!

Logo – mit Hund!


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