Muss es denn gleich eine Spritze sein?

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Gleich eines vorweg: Ich bin sehr froh, dass es Tierärzte und Tierkliniken gibt. Und natürlich nehme ich ihre wertvollen Dienste in Anspruch, wenn es notwendig ist.

Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass es bei den Tierärzten große Unterschiede gibt, was die Kompetenz (soweit ich das als Laie beurteilen kann), die Motivation und das Feingefühl betrifft. Auch bei der Geschäftstüchtigkeit der Tierärzte gibt es große Unterschiede.

Meine letzte Tierarzt-Erfahrung war diesbezüglich sehr bezeichnend. Ich war beruflich etwa 50 Kilometer von zu Hause unterwegs und bin gleich nach der Arbeit dort noch mit Jamie spazieren gegangen. Wir hatten an diesem Tag einen Mittagsspaziergang gemacht, bei dem Jamie den Freilauf genutzt hatte, um über die frisch gemähte Wiese zu sauen und durchs Gestrüpp zu laufen.

Wir müssen zum Tierarzt

Nun merkte ich, dass er beim Abendspaziergang nicht so lebhaft war wie sonst und ich begutachtete ihn genauer, um zu sehen was los war. Alles was ich entdecken konnte, war, dass sein rechtes Auge etwas tränte. Aber die Augen von Papillons, so auch Jamies, sind generell recht empfindlich und so machte ich mir zunächst noch keine großen Sorgen. Als er aber begann, mit der Pfote ständig das betroffene Auge zu berühren, fasste ich den Entschluss noch gleich zum Tierarzt zu fahren.

Es war schon spät und ich entschied mich, nicht die Tierärztin meines Vertrauens zu kontaktieren, sondern gleich zum nächsten Tierarzt zu fahren, der noch offen hatte.

Ich beschrieb der diensthabenden Tierärztin Jamies Problem. Sie sah sich das Auge genauer an und entdeckte sofort den Missetäter: Ein kleiner schwarzer Stachel lag auf der Hornhaut, dürfte diese aber nicht verletzt haben.

Ich war sehr froh, dass die Ursache so schnell gefunden war und Jamies Auge offensichtlich keinen größeren Schaden davon getragen hatte.

Die Tierärztin meinte dann, dass er jetzt noch eine entzündungshemmende und abschwellende Spritze bekommen würde. Ich fragte, ob das wirklich notwendig wäre und ob es für diesen Zweck nicht auch Augentropfen geben würde. Das kam natürlich nicht so gut an und sie meinte etwas genervt, ich solle ihm zumindest Tabletten geben und am nächsten Tag wieder kommen. Und: Ob ich mir denn nicht vorstellen könne, dass das meinem Hund unangenehm sein muss. Und: Ob ich denn selbst noch nie etwas im Auge gehabt hätte.

Augentropfen statt Spritze

Ja, natürlich kann ich mir das vorstellen. Allerdings habe ich in so einer Situation noch nie eine Spritze und auch keine Tabletten bekommen. Deshalb fragte ich noch einmal nach Augentropfen. Etwas widerwillig bekam ich die dann auch. Dann müsse ich aber zehn Ampullen nehmen – eine kleinere Menge könne sie mir nicht geben.

Ich nahm die Augentropfen, bezahlte und fuhr nach Hause. Jamie ließ sich die Tropfen ohne Probleme verabreichen. Das Auge hatte sich mittlerweile schon wieder beruhigt, tränte nicht mehr und sah auch sonst schon wieder recht unauffällig aus. Auch Jamie war schon wieder wie immer.

Der Abend und die Nacht verliefen ruhig und am nächsten Morgen begutachtete ich Jamies Auge. Alles war in Ordnung. Ich tropfte ihm trotzdem noch einmal das Auge ein, um auf Nummer Sicher zu gehen.

Mitdenken muss erlaubt sein

Jamies Auge sah an den drauffolgenden Tagen völlig unauffällig aus und ich entschied mich schon am zweiten Tag mit dem Eintropfen aufzuhören und verzichtete auch auf die Kontrolluntersuchung.

Vielleicht findet mich jetzt der eine oder andere verantwortungslos, eigensinnig und besserwisserisch. Aber ich bin der Meinung, dass Mitdenken erlaubt sein muss, wenn es um die Gesundheit meines Hundes geht. Ich bin froh, wenn ihm geholfen wird, aber ich muss nicht blind vertrauen und mit allem einverstanden sein, was mir angeboten wird. Vielleicht sind manche Angebote nämlich nicht nur zum Wohle des Tieres, sondern auch (oder vielleicht sogar vorrangig) zum finanziellen Wohle des Tierarztes.

 

Einen schönen Tag!

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