Stille Kommunikation mit dem Hund

Vor Kurzem haben Jamie und ich ein Fortbildungsseminar zum Thema Kommunikation mit dem Hund von Silvia Sturmberger besucht (www.therapiehund.net).

In dem Seminar ging es aber nicht darum, wie wir mit unserem Hund reden, sondern was wir unserem Hund mit Gesten, Mimik, der Körperhaltung und Körperspannung mitteilen – und zwar ohne Worte. Es ging um die „stille Kommunikation“ zwischen Hund und Mensch. Die verbale Kommunikation vermittelt nämlich nur einen kleinen Teil der Botschaften, die für unseren Hund wichtig sind. Zwischen 80 und 90 Prozent findet nonverbal satt. Für das Zusammenleben mit dem Hund ist es entscheidend, was wir ihm mitteilen.

Kommunikation mit dem Körper

Am Vormittag lernten wir die theoretischen Hintergründe dazu. Hunde nehmen das, was unsere Augen, der Mund und die Kopfhaltung ausdrückt, viel intensiver wahr, als wir glauben. Nur kleine Nuancen an Veränderungen sind oft entscheidend dafür, wie der Hund reagiert. Auch die Oberkörperhaltung, die Schultern und die Haltung der Arme und Hände und die Stellung der Beine und Füße bieten uns unzählige Möglichkeiten dem Hund unsere Absichten mitzuteilen. Sogar die Art und Weise, wie wir unsere Schritte setzten – klein/groß, regelmäßig/unregelmäßig, schnell/langsam, weich/hart usw. – hat Auswirkungen auf das Verhalten unseres Hundes.

Am Nachmittag hatten wir Gelegenheit das Gehörte in die Praxis umzusetzen. Das Ziel einer Übung war es, den Hund ohne verbales Kommando – nur durch Veränderung der Mimik und Köperhaltung – zu uns zu „rufen“. (Damit ist übrigens nicht das gewohnte „Hier“-Signal der Hände gemeint) Die Hunde zögerten zuerst. Sie waren irritiert, weil sie nicht gewohnt sind, auf so kleine Signale zu reagieren. Sie begriffen aber alle schnell, dass es an diesem Tag erlaubt war und kamen dann freudig schwanzwedelnd „ihrem Menschen“ entgegen.

In einer anderen Übungen konnten wir beobachten, wie unsere Hunde sekundenschnell auf einen veränderten Schritt reagieren. Genauso schnell reagieren sie auf zu viel Druck (z. B. durch verbissene Mimik, stark angespannte Körperhaltung) mit Gegendruck.

Reaktion auf die Atmung

Am meisten beeindruckt hat mich, wie sensibel Hunde auf kleine Veränderungen der Atmung reagieren. Gestresste Hochatmung seines Frauchens (im Praxisteil waren nur mehr weibliche Teilnehmer anwesend) lässt keinen Hund kalt. Jeder der anwesenden Hunde reagierte auf seine eigene Art und Weise: Der eine Hund stupst sein Frauchen an („Frauchen ist alles ok bei dir?“), ein anderer Hund schaut hilfesuchend zu den anderen Hunden („Weiß einer von euch, was in so einem Fall zu tun ist?“) und wieder ein anderer erklärt sich solidarisch und hechelt genauso gestresst wie sein Frauchen.

 

Wir hatten in dem praktischen Teil des Seminars nicht nur die Möglichkeit die nonverbale Kommunikation mit unserem eigenen Hund zu reflektieren und zu verändern. Es war auch spannend mitzuerleben, wie andere Hunde auf die Signale ihrer Hundeführerinnen reagieren. Für mich war es sehr aufschlussreich, erkennen zu dürfen, wie ich mit Jamie „still“ kommuniziere. Wie sehr ich ihn oft – ohne es zu merken und natürlich ohne es zu wollen – unter Druck setze. Aber auch, wie einfach es sein kann, meinem Hund klare Signale zu geben und wie schön es ist, von ihm verstanden zu werden.

Am schönsten was es zu sehen, wie viel Freude es den Hunden macht, wenn die Kommunikation zwischen ihnen und „ihrem Menschen“ klappt.

 

Einen schönen Tag!

Logo – mit Hund!

 


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen