Der Beginn von Logopet

Logopädie mit Hund

Es waren bereits zwei Jahre vergangen, in denen Filippo täglich mit mir zur Arbeit ging. Allerdings hatte meine unmittelbare Vorgesetzte, kurz nachdem ich meinen Hund vom Tierheim geholt hatte, einen Rückzieher gemacht und wollte nicht mehr, dass ich ihn mit ins Büro nehme. Einige Tage handhabte ich es so, dass ich Filippo am Vormittag allein lies. In meiner Mittagspause ging ich mit ihm spazieren. Am Nachmittag war er wieder alleine zu Hause. Doch Filippo litt genauso unter der Trennung wie ich. Er bekam starken Durchfall und schleckte die Wand ab, bis sein Maul blutig war. Das viele Alleinsein bekam ihm gar nicht gut. Er war ein sensibler Hund und wenn er zu viel alleine war, reagierte er mit Verhaltensauffälligkeiten. Außerdem war auch mir gar nicht gut dabei. Ich hatte mir in dem Glauben Filippo vom Tierheim geholt, dass ich gut für ihn sorgen würde. Das war aber nicht möglich, wenn ich ihn nicht ins Büro mitnehmen konnte. So beschloss ich, ihn „illegal“ mitzunehmen. Da meine Vorgesetzte nur wenige Stunden in der Woche am Arbeitsplatz anwesend war – und auch ich nicht vollbeschäftigt war, war das nicht allzu schwierig.

So ging es uns zwei Jahre recht gut. Alle anderen Mitarbeiter hatten kein Problem mit der Anwesenheit von Filippo. Eines Tages allerdings erschien meine Vorgesetzte unerwartet im Büro. Natürlich sah sie, dass ich nicht alleine war. Sie stellte klar, dass es nicht mehr vorkommen dürfe, dass ich den Hund mit zur Arbeit nehme.

Ich teilte ihr mit, dass es nicht möglich wäre, ihn so lange zu Hause zu lassen. Außerdem wäre es ja zwei Jahre lang kein Problem gewesen. Aber es wurde nicht toleriert.

Ich kündige

So kündigte ich von einem Tag auf den anderen. Es war keine einfache Zeit für mich. Ich hatte ein berufsbegleitendes Studium an einer Privatuni begonnen und wollte nicht mittendrin abbrechen. Mein Einkommen hatte ich vorwiegend in das Studium investiert und ich hatte keine Ahnung, wovon ich in der nächsten Zeit leben sollte. Ich hatte vor, mich selbstständig zu machen, doch von der Tätigkeit als freiberufliche Logopädin konnte ich nicht sofort leben.

Aber dann erzählte mir ein Bekannter von einem Programm des Arbeitsmarktservice zur Förderung von Neugründungen von Unternehmen. Ich konnte daran teilnehmen und das entlastete mich nicht zur finanziell. Ich erhielt auch wichtige Information über Buchhaltung, Marketing und viele anderen Bereiche der Selbstständigkeit.

So gründete ich „Logopet – Tiergestützte Logopädische Therapie“. Dazu machten Filippo und ich die Ausbildung zum Therapiehundeteam beim TAT Oberösterreich. Filippo war zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2010 bereits im neunten Lebensjahr. Er war der älteste Hund, der dort jemals die Ausbildung gemacht hatte. Aber sein ruhiges, sanftmütiges Wesen überzeugte die Prüfungskommission bei der Einstiegsprüfung.

 

Einen erfolgreichen Tag!

Logo – mit Hund!


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