Filippos müde Knochen

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Mein Senior-Hund Filippo ist jetzt im 16. Lebensjahr. Vor einigen Wochen war ich mit ihm beim Tierarzt, weil er an der rechten Vorderpfote lahmt. Er hat eine Arthrose und hinkt auch sonst ab und zu – in letzter Zeit aber häufiger. Bisher haben ihm Medikamente bei akuten Schmerzen ganz gut geholfen. Nun hat sich die Situation trotz Tabletten aber nicht verbessert. Beim Tierarzt habe ich im Warteraum eine Tabelle zur Umrechnung des Alters von Hunden auf Menschenjahre gefunden. Demnach ist er schon 100 Menschenjahre alt und in seiner Gewichtsklasse ist das Lebensjahr, in dem er sich jetzt befinden, gar nicht mehr vorgesehen.

So gesehen darf ich mich über jeden Tag, den wir miteinander verbringen dürfen, freuen. Das tue ich auch. Vor allem dann, wenn ich sehe, dass er sich immer noch freut, am Leben zu sein. Beim Spaziergang ist er mit Schnuppern beschäftigt. Er freut sich, wenn wir anderen Hunden begegnen, oder bekannten Menschen, die sich ihm zuwenden. Und er hat noch immer (immer mehr) seinen Dickschädel: Wenn die Richtung, die ich einschlage, gar nicht nach seinen Vorstellungen ist, dann geht er keinen Schritt weiter – ohne Leckerli-Bestechung geht dann gar nichts mehr. Ich halte das für ein gutes Zeichen: Solange er Kraft hat, seinen Willen durchzusetzen, hat er Energie zu leben.

Arthrose

Ich bin mit dem Tierarzt einer Meinung. Das Wichtigste in diesem Hundealter ist die Schmerzfreiheit. Die Lahmheit der rechten Vorderpfote ist leider bisher nicht besser geworden. Seinem – sowieso empfindlichen – Verdauungstrakt tun die Tabletten auch nicht besonders gut. Er hat chronischen Durchfall und die Blähungen sind noch ärger als sonst.

Zu einigen Patienten und Institutionen nehme ich Filippo immer noch regelmäßig mit. Er freut sich, wenn wir in die Arbeit fahren und liebt es, wenn er (nicht nur von mir) mit Streicheleinheiten und Leckerli verwöhnt wird. Obwohl Filippo sehr sensibel ist, habe ich nur einmal erlebt, dass er bei einer Therapieeinheit starke Anzeichen von Stress gezeigt hat. Es war eine Situation, in der ein Patient sehr häufig sehr laut geschrien hat – nicht mit Filippo oder mit mir, sondern ganz unkontrolliert. Obwohl der Patient Hunde mag und auch nie grob zu Filippo war, war ihm das Geschrei nicht geheuer. Er hat gezittert und sich extrem unterwürfig gezeigt. Die Therapie bei diesem Patienten wurde beendet.

Solange er es genießt, in der Arbeit dabei zu sein, nehme ich ihn mit. Seine müden Knochen erlauben ihm nicht mehr, dass er ins Auto reinspringt. Einsteigen funktioniert aber seit Jahren mit einer Rampe sehr gut. Der geräumige Kofferraum des Citroen Berlingo ermöglicht den beiden Hunden ein entspanntes Liegen und ausreichend Bewegungsfreiheit. Außerdem lieben sie es zusammen zu kuscheln.

Vor allem die Patienten, die Filippo seit Jahren kennen, freuen sich, dass Filippo noch immer dabei ist – sogar an den Tagen, an denen er so starke Blähungen hat, dass man in seiner Gegenwart kaum noch atmen kann.

 

Einen erfolgreichen Tag!

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