Leben im Rudel

Logopet

Seit einiger Zeit hat sich unser kleines Zweierrudel vergrößert. Jamie hat jetzt eine Spielgefährtin, die genauso lebhaft ist wie er. Und ihr Herrchen passt ganz wunderbar zu mir.

Unsere Ansichten zur Hundehaltung und Hundeerziehung sind ähnlich. Und auch die Charaktere der Hunde sind ähnlich: Beide spielen und laufen gerne. Sie sind neugierig, sensibel, wachsam und oft recht stürmisch. Aber auch sehr anschmiegsam und liebesbedürftig. Und sie liegen am liebsten neben Herrchen und Frauchen auf der Couch. Soweit – so gut.

Wildes Spiel

Durch das lebhafte Temperament von beiden geht es aber oft auch ziemlich turbulent zu. Gespielt wird sehr ungestüm und wild. Ilka, die Hündin meines Freundes, eine dreijährige Manchester Terrier Dame, ist ungefähr dreimal so groß und schwer wie Jamie. Landen ihre Pfoten mal etwas unsanft auf meinem Papillon, beschwert er sich brummend. Kurz darauf fordert er sie aber erneut, aufgeregt bellend, zum Spiel auf. So geht es lange Zeit dahin. Aufgehört wird erst, wenn wir das hitzige Treiben beenden. Ich habe manchmal Angst, dass die beiden sich so aufputschen, dass die spielerische Rauferei böse endet. Außerdem mag ich es nicht, wenn es in der Wohnung so unruhig, laut und fetzig ist.

Ich hatte bei Silvia Sturmberger (www.therapiehund.net) einen Termin für ein Training und nutzte die Gelegenheit, zu erfahren, wie man die Situation mit zwei aufgeweckten Hunden am besten handhabt.

 

Entspannungs- und Actionzonen

Meine erste Frage an Silvia war, ob ihre Hunde im Haus miteinander spielen dürfen. Ein klares „Nein“ war die Antwort. Für Silvias Hunde (sieben an der Zahl!) ist im Haus die Entspannungszone. Dort wird vorwiegend gechillt, um den Hunden ausreichend Möglichkeit zur Ruhe zu geben. Gespielt und getobt wird draußen. Nur Spiele, bei denen es ruhig und kontrolliert abläuft, werden drinnen gespielt. Spielzeug wird für die Hunde unerreichbar aufbewahrt.

Natürlich ist es trotzdem wichtig, dass die Hunde Gelegenheit haben, sich zu bewegen und auszutoben, um Stress abzubauen. Das geschieht aber immer draußen. Aber auch beim Spielen im Garten oder beim Spaziergang, wird darauf geachtet, dass es nicht zu wild abläuft.

Dann wird nämlich im Gehirn des Hundes Dopamin ausgeschüttet. Dopamin ist die sogenannte „Selbstbelohnungsdroge“. Der Hund kommt in einen Rauschzustand, in dem er die Umgebung nicht mehr wahrnimmt (Tunnelblick), schmerzunempfindlich wird und ein Abrufen schwer möglich ist. Das ist auch der Zustand, in dem sich ein Hund beim Hetzen von Wild befindet.

 

Bellen

Das Bellen der Hunde ist immer wieder ein Thema für mich. Mir wird es schnell zu laut und in meiner Wohnung ist es mir außerdem wegen der Nachbarn unangenehm. Sowohl Jamie als auch Ilka bellen sofort, wenn sie ein Geräusch hören oder etwas (oder jemanden) sehen, z.B. durch das Fenster. Sie geben Bescheid, wenn ihnen etwas auffällt, eigenartig vorkommt oder ungewohnt ist.

Silvia machte mir bewusst, dass die Hunde glauben, sie müssten sich um die Angelegenheit kümmern. Unsere Aufgabe ist, ihnen zu vermitteln, dass wir, wenn wir anwesend sind, zuständig sind. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass wir den Hund wissen lassen, dass wir seine Warnung wahrgenommen haben („alles ok“) und dass er zu Bellen aufhören kann („genug“).

Im Garten ist es für Silvia in Ordnung, wenn die Hunde „anschlagen“, wenn sich jemand dem Haus nähert. Sind aber die Besitzer im Garten, sieht es anders aus. Dann brauchen die Hunde nicht aufpassen. Herrchen und Frauchen sind verantwortlich.

Auch beim Spazierengehen bellen Jamie und Ilka immer wieder mal andere Hunde an. Manchmal auch Menschen. Silvia ließ sich die Situation und das Verhalten der Hunde beschreiben und vermutet, dass Unsicherheit die Ursache des Bellens ist. In dem Fall ist es notwendig, den Hunden die nötige Sicherheit zu geben. Wir müssen sie wissen lassen, dass wir alles im Griff haben. Dann werden die Hunde sicherer, und das Bellen weniger werden.

 

Einen schönen Tag!

Logo – mit Hund!


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