Hilfreiche Assistenten

Logo mit Hund

Ich bin als Logopädin im neurologischen Bereich tätig. Das heißt, ich behandle Menschen mit Sprach- oder Sprechstörungen nach einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma, mit Morbus Parkinson oder anderen neurologische Erkrankungen. Da diese Patienten häufig so schwer in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, dass es nicht möglich ist, eine Therapeutin in der Praxis aufzusuchen, bin ich vorwiegend mobil unterwegs. Ich mache also Hausbesuche. Je nach Situation sind dann beide Hunde, ein Hund oder auch kein Hund bei der Therapie dabei.

Vorrangig ist in meinem Fall, die logopädischen Ziele zu erreichen. Nicht immer ist es dazu notwendig, dass ein Hund anwesend ist. Doch gerade bei Menschen mit einer Sprach- oder Sprechstörung erlebe ich immer wieder, wie viel mehr mit Hund möglich ist. Wird über oder mit dem anwesenden Hund gesprochen, fällt der Leistungsdruck von den Patienten ab. Das entspannt die Situation und ermöglicht einen besseren Therapiestart und eine unbefangenere Situation während der Therapie. Hunde bewerten sprachlichen oder motorischen Probleme nicht und zeigen ihre Zuneigung ganz offen und dienen mit diesem Verhalten als „Türöffner“ und „Brückenbauer“– sie helfen Vertrauen herzustellen.

Hunde helfen in der Schule

Häufig sind meine Hunde – oder einer der beiden „nur“ anwesend. Es findet zu Beginn der Therapie eine Begrüßung zwischen Patient und Hund statt. Dann wird die Therapie so durchgeführt, wie ich es auch ohne Hund machen würde. Doch allein die Anwesenheit eines freundlichen Hundes fördert die Motivation. Dieses Wissen ist auch die Grundlage für die tiergestützte Pädagogik – den Einsatz von Schulhunden, die nachweislich das Sozialverhalten in der Klasse verbessern. Ebenfalls wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass Kinder, die sich mit dem Lesen schwer tun, entspannter und besser lesen, wenn sie einem Hund vorlesen. (Projekt: „Lesen ist wau!“ in Salzburg)

Meine Hunde bei der Arbeit

Bei logopädischen Patienten, die eine neurologische Erkrankung haben, hat die Anwesenheit des Hundes eine stressreduzierende und sprachanregende Wirkung. Passt es für die Patienten und halte ich es für sinnvoll, darf der Hund auch gestreichelt oder gefüttert werden. Oft zeigen sich dadurch spontan sprachliche Äußerungen, die durch die klassischen Übungen oder in einem Spontangespräch nicht auslösbar sind.

Sind Patienten dazu sprachlich in der Lage, können sie dem Hund konkrete Anweisungen geben – das motiviert sie dazu, deutlich und wenn notwendig, lauter als üblich zu sprechen, damit der Hund ihre Anweisungen ausführt.

Filippo ist nun schon seit vielen Jahren bei meinen Therapien dabei. Er fühlt sich schnell überall wohl und kann sich, wenn er keine aktive Aufgabe bekommt, überall entspannen und schläft viel während der Therapie. Er hilft außerdem, dem noch in Ausbildung befindlichen Jamie, das auch zu lernen. Jamie tut sich mit dem Entspannen noch schwer. Er möchte ständig etwas tun, in Bewegung sein, gestreichelt werden, beachtet werden, spielen und Leckerli bekommen. Jamie liebt die aktiven Aufgaben – Filippo genießt das Passive: Ruhe, sanfte Streicheleinheiten und natürlich auch Leckerlis. Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen haben mit dem Alter, der Rasse, den unterschiedlichen Persönlichkeiten und Erfahrungen zu tun.

Hat einer der beiden einmal irgendwo eine bestimmte Behandlung erfahren: Streicheln, Füttern, Zuwendung – wird sie die nächsten Male eingefordert. Jamie ist da ziemlich rigoros. Er winselt, spielt den Clown oder den „armen Hund“, bis er bekommt, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Filippo ist zurückhaltender. Aber auch er erfasst schnell, wie etwas da oder dort gehandhabt wird.

Nach einer oder zwei Therapieeinheiten dürfen die Hunde nach draußen und wieder einfach nur Hund sein. Das ist unbedingt notwendig, um Spannungen abzubauen und wieder mit Freude in die Arbeit zu gehen.

 

Einen erfolgreichen Tag!

Logo – mit Hund!

 


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